Der langjährige WIFO-Mitarbeiter, Lehrbeauftragte und Regierungsberater ist einer der besten Steuerexperten in Österreich. Sein Hauptthema – Fiskalpolitik und wie man die öffentlichen Kassen zur Stimulierung der Konjunktur einsetzt – ist nach der großen Krise 2008/2009 aktueller denn je. Lehner ist auch Spezialist für Länder- und Gemeinde-Finanzen.

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Der Name Gerhard Lehner ist ein Synonym für Steuerexperte geworden. Der Linzer Ökonom war 32 Jahre lang „Referent für Budget und Steuern“ im Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut. Keiner durchschaute wie er das komplexe österreichische Steuersystem mit seinen mannigfachen Verflechtungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, seinem Tarif- und Ausnahmen-Dschungel und seinen mikro- und makroökonomischen Konsequenzen. Wie sinnvoll kann man mit Steuern steuern, wie mit Steuerpolitik Konjunkturpolitik machen, wie die Steuerlast gerecht verteilen: Schon viele Minister und Regierungen haben zu diesen Fragen den Rat von Professor Gerhard Lehner eingeholt und seine Empfehlungen oft auch umgesetzt. Sein neutraler, unideologischer Zugang zu den Problemen macht ihn in allen politischen Lagern akzeptiert.
Neben Gutachten und Analysen für staatliche Stellen hat sich der Haushaltsexperte in dutzenden Publikationen mit Spezialfragen der Fiskalpolitik auseinandergesetzt, etwa den Länderausgaben, dem Finanzausgleich, dem innerösterreichischen Stabilitätspakt, regionalen Unterschieden im Steueraufkommen, der Problematik der Neuverschuldung, finanzwirtschaftlichen Verflechtungen von Ländern und Gemeinden oder der Entwicklung der Steuer- und Abgabenquote. Professor Diplomkaufmann Dr. Gerhard Lehner hat an der Wiener Hochschule für Welthandel studiert (wie die Wirtschaftsuniversität sich früher nannte) und trat nach der Promotion in die volkswirtschaftliche Abteilung des Finanzministeriums ein. Anfang der Siebzigerjahre der Wechsel ins WIFO, gleichzeitig Lehrbeauftragter für Finanzwissenschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien, ferner Honorarprofessor für österreichische Budget- und Steuerpolitik an der Universität Wien, Mitglied der Steuerreformkommission beim Bundesministerium für Finanzen und Mitglied des Fachsenats für Steuerrecht der Kammer der Wirtschaftstreuhänder.
Professor Lehner ist auch Mitglied des Staatsschulden-Ausschusses, eines Expertengremiums von Wächtern über die Haushalts-Disziplin, das es in Zeiten der Krise natürlich besonders schwer hat. Gerhard Lehner hält die „bisher größte Steuerreform überhaupt“ mit einem Steuer-Ausfall von drei Milliarden € im Jahr 2009 und vier Milliarden 2010 in Österreich für sinnvoll, weil sie der Rezession entgegenarbeitet und eine Ausweitung des Konsums erwarten lässt, wie der Experte bei einem Parlamentshearing sagte. Die steuerliche Entlastung der Unternehmen lässt auch bei den Investitionen Zuwächse erwarten. „Wenn es 2011/12 wieder bergauf geht, was wir alle hoffen, stellt sich natürlich die Frage der Konsolidierung“ fordert Lehner die raschestmögliche Rückkehr auf den Pfad der Budget-Tugend.

Themengebiete

Geldwirtschaft und Finanzmarkt, Politik, Wirtschaft

Sprachen

Deutsch

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