Hubert Neuper

Schisprungweltcupsieger und Sportveranstalter

Der Tauplitzer ist eine der bekanntesten Sportgrößen Österreichs. Er gewann zahlreiche Skispringen und auch den Weltcup, also die Saison-Gesamtwertung. Neuper blieb als Organisator großer Sprungbewerbe seinem Sport treu, außerdem ist er Eventmanager und Tourismus-Investor. Er spricht über Leistung, Erfolg, den Umgang mit Rückschlägen und die Wege zu einem erfüllten Leben.

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Mit vier Jahren hüpfte er über die ersten selbstgebauten Schanzen, mit 14 flog er wegen schlechter Leistungen aus dem ÖSV-Schülerkader, mit 20 war er der erste Gesamt-Weltcupsieger der Skispringer: Hubert Neupers sportliche Hochschaubahn hatte wie sein ganzen Leben etliche „kritische Punkte“ im doppelten Sinn. Nicht nur auf der Schanze ging er aufs Ganze, auch im Leben gab es Stürze. Diese Rückschläge hat der gebürtige Ausseer in seinem Buch „Flatline“ verarbeitet und er spricht auch offen über Erfolg, Ausgebranntsein und Neubeginn.
Am Anfang die Erfolgsgeschichte. Neuper ist der junge Wilde in Baldur Preimls „Adler“-Wunderteam mit Innauer, Schnabl und Pürstl und (gemeinsam mit Armin Kogler) setzt er den rotweißroten Höhenflug fort: Zweimal Vierschanzentournee-Gesamtsieger, 1980 auch Weltcupsieger, Olympia-Zweiter, WM-Zweiter, 50 mal in den Top Ten, 25 mal auf dem „Stockerl“, 8 mal Sieger eines Weltcupspringens. Als er 1985 auf dem Paul Außerleitner-Bakken in Bischofshofen seinen letzten Satz tut, steht schon fest, dass er der Vogelperspektive treu bleibt: Neuper wird Berufspilot und fliegt unter anderem Gerhard Berger zu den Grand Prix-Rennen. Gleichzeitig steigt er ins Sport-Management ein: 1996 macht er das erste Skifliegen im heimatlichen Kulm mit 120.000 Zuschauern und 100 Millionen am TV zum sensationellen Medienereignis, als Geschäftsführer der Österreichischen Sporthilfe angelt er viele neue Förderer und bei den von ihm kreierten World Sports Awards bringt er Allzeitgrößen wie Muhammad Ali, Mark Spitz, Carl Lewis oder Pele gemeinsam auf die Bühne.
Aber auch die allgemeine Anerkennung und die Magie des Erfolgs schützten nicht vor emotionaler Leere, vor Sinnkrise und Burnout. Neuper sucht Ruhe und Reflexion auf dem Anwesen seines Freundes, des weltberühmten Musikers Gilbert O’Sullivan („Clair“, „Get Down“) in Tennessee und schreibt – „das war meine Therapie“ – seine Autobiografie, ein Buch über „die Suche nach dem erfüllenden Leben“. „Der gestrige Erfolg“, sagt Hubert Neuper „zählt nicht, nur was Du heute machst. Und du darfst Erfolg nie als etwas Außergewöhnliches sehen, denn das würde bedeuten, dass man an einer Fortsetzung zweifelt, und schon hast Du damit Deine eigene Begeisterung geschwächt.“ Worauf kommt’s an im Leben? „Mit Begeisterung eine Vision verfolgen, nur echte Kompromisse eingehen und gute Ergebnisse in Bescheidenheit feiern.“ Das ist eine Lebensaufgabe, zeigt Neupers neuestes Buch aus 2022. Es heißt „Ich darf alles“ und thematisiert wieder den Umgang mit persönlichen Krisen. Sein Fazit: Nicht verdrängen, dem Bauchgefühl folgen.

Themengebiete

Ethik und Gesellschaft, Gesundheit, Sport

Sprachen

Deutsch, Englisch

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