Botschafter a.D. Dr. Gregor Woschnagg

EU-Experte, Berater

Österreichs Parade-Europäer leitete bis 2007 sieben Jahre die österreichische EU-Botschaft in Brüssel. Woschnagg trug zum Misserfolg der EU-Sanktionen ebenso bei wie zum Erfolg der österreichischen EU-Präsidentschaft. In seinen Vorträgen spricht der EU-Insider und Industrieberater über den Spagat zwischen nationalen und europäischen Interessen und über die Stellung und die Optionen Österreichs in der Gemeinschaft.

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„Man kann in Brüssel nur dann Dinge bewegen, wenn man Europa positiv gegenübersteht. Man muss ein Teil der Lösung und nicht ein Teil des Problems sein.“ Das ist das Credo von Dr. Gregor Woschnagg, der die österreichische Europapolitik als Beitrittsverhandler und EU-Botschafter in Brüssel über zwei Jahrzehnte mitgeprägt und mitgetragen hat. „Die Presse“ nannte Woschnagg „einen der einflussreichsten Auslandsösterreicher überhaupt“ und bezog sich dabei auf die Schlüsselrolle, die der „Ständige Vertreter der Republik Österreich bei der Europäischen Union“ in der Botschafterrunde spielt, in der alle politischen Fragen vorgeklärt und oft auch praktisch entschieden werden.
„EU-Botschafter zu sein heißt auch, ständig die Balance zwischen nationalen Interessen und EU-Solidarität zu halten – oft eine Gratwanderung, die der ‚geborene Diplomat‘ Woschnagg mit Geschick gemeistert hat“, wie die Presse urteilt. Dank „Geduld, Beständigkeit, Durchhaltevermögen und strategischem Feingefühl.“ Und zu den „Salzburger Nachrichten“ meinte ein EU-Diplomat: „Er ist das fleischgewordene Österreich. Hübsch anzusehen, freundlich, kulturbewusst, musikalisch gebildet, pünktlich, gut organisiert und manchmal ein wenig spitzbübisch.“
Woschnagg leitete das österreichische Büro in Brüssel von 1999 bis 2007 und es begann gleich turbulent mit den Sanktionen, wo er sich mit umsichtigem Krisenmanagement ebenso bewährte wie 2006 bei der erfolgreichen österreichischen EU-Präsidentschaft. Darüber hat er gemeinsam mit Werner Mück und Alfred Payrleitner auch das Buch „Hinter den Kulissen der EU – Österreichs EU-Vorsitz und die Zukunft Europas“ geschrieben. Woschnagg war in der Zentrale der Union mit seinem Verhandlungsgeschick, seinem profunden Wissen und auch seinem Charme ein geschätzter Gesprächspartner.
Der geborene Schweizer hat in Innsbruck, Grenoble und am Trinity College in Cambridge Jus studiert und am Europa-Kolleg in Brügge postgraduate Europarecht und Nationalökonomie. Abteilung wirtschaftliche Integration im Außenministerium, österreichische Vertretung bei den Vereinten Nationen, Botschaft in Kairo, Pressesprecher der Außenminister Bielka und Pahr in Wien, Botschafter in Nairobi, Außenamts-Generalsekretär und Stellvertretender EU-Botschafter (mit den EWR- und EU-Beitrittsverhandlungen) waren die weiteren Stationen bis zur Nachfolge von EU-Botschafter Scheich.
Nach seiner Pensionierung berät der Motorrad-Fan, Marathonläufer und Bergfreund die Industriellenvereinigung in Europa-Fragen. Gregor Woschnagg befasst sich insbesondere mit Entwicklungen und Herausforderungen der EU und den Problemen der Union in einer globalisierten Welt.

Themengebiete

Europa, Politik, Wirtschaft

Sprachen

Deutsch, Englisch, Französisch

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