Dr. Klaus Albrecht Schröder

Kunsthistoriker, Direktor der Albertina Wien

Mehr als zehn Jahre leitet der Kunsthistoriker erfolgreich eine der größten grafischen Sammlungen der Welt, die in seiner Ägide aber immer mehr auch Gemälde präsentiert, aus eigenen Beständen und von Leihgebern. Klaus Albrecht Schröder spricht über Museumsmanagement, Kulturpolitik, den internationalen Kunstmarkt und sein Lieblingsthema: Die großen Maler der großen Kunstepochen.

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Seit mehr als zweihundert Jahren ist die von Kaiserin Maria Theresias Schwiegersohn Herzog Albert von Sachsen-Teschen gegründete Albertina eine der größten Kunstsammlungen der Welt in einem der prachtvollsten klassizistischen Palais von Wien. Doch gerade die letzten Jahre haben dem Museum mit seinen 65.000 Zeichnungen und einer Million Druckgrafiken ein neues Profil und ein neues Aussehen gegeben und an dieser erfolgreichen Neupositionierung hat Klaus Albrecht Schröder, der die Albertina seit dem Jahr 2000 leitet, den entscheidenden Anteil. Schröder, der an der Universität Wien Kunstgeschichte und Geschichte studiert hatte und zwölf Jahre das Kunstforum auf der Freyung führte, vollendete die Generalsanierung der Albertina, vollzog den Wandel zu wirtschaftlicher Eigenständigkeit, veranstaltete spektakuläre Sonderausstellungen und holte die Sammlung Batliner als permanente Schau ins Haus.
Schröder ging seinen Weg unbeirrt, doch keineswegs unumstritten. So versetzte er das Palais in das originale Erscheinungsbild und restaurierte die habsburgischen Prunkräume, aber er ließ den Architekten Hans Hollein auch ein 64 Meter langes Titan-Flugdach über den Aufgang spannen, das nicht nur Applaus erntete, gleichwohl zum Wahrzeichen des Museums geworden ist. Schröder baute mit anderen Kunstsammlungen ein internationales Netz von Leihgebern auf und brachte damit zum Beispiel die größte Van Gogh-Ausstellung seit 1990 in seine Hallen. Die Besucherzahlen in den ersten Jahren der Ära Schröder sind enorm angestiegen – 2008 etwa waren es eine Million – und die Albertina hat den höchsten Eigenfinanzierungsgrad der Wiener Museumslandschaft.
Zur Profilierung trägt auch die Sammlung Batliner bei, 280 Werke aus 130 Jahren Kunstgeschichte mit Monet, Degas, Cezanne, Picasso, Chagall, Kirchner, Bacon und anderen Ikonen der Moderne. 2017 konnte Schröder die Sammlung Essl (mit 6000 Bildern die größte Werkschau österreichischer Kunst seit 45) zur Albertina holen.
Über viele Maler hat der Kunsthistoriker publiziert, unter anderen Schiele, Kubin, Waldmüller, Gerstl; er hat viele Ausstellungskataloge geschrieben und hält weltweit Vorträge über Museumsmanagement. Er lehrt an der Webster University Wien und am Institut für kulturelles Management der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Seit mehr als 20 Jahren ist Schröder Präsident der Interessengemeinschaft österreichischer Museen und Ausstellungshäuser.

Themengebiete

Kultur

Sprachen

Deutsch, Englisch

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